Startseite Fauna

Trutzburg der Tiere

1972 wurden 410 Quadratkilometer (41.000 ha) auf dem Plateau des Waterbergs zum Naturschutzgebiet erklärt – hauptsächlich, um die stark dezimierte Elenantilope zu schützen, auch kurz Eland genannt. Im Laufe der Jahre legte man künstliche Wasserstellen an und setzte seltene Tierarten wie Rappen- und Pferdeantilope sowie Spitzmaul-Nashorn aus. Außerdem lebt auf dem Plateau die einzige Büffel-Population Namibias, die frei ist vom gefürchteten Erreger der Maul- und Klauenseuche.

  • Kap-Büffel

    Kap-Büffel, aufgenommen in Südafrika. Foto: Paul Rae

  • Eland

    Eland, aufgenommen in Etosha. Foto: Hans Hillewaert

Aber auch die Buschsavanne um den Waterberg herum ist reich an Wild. Insgesamt geht man von etwa 90 Arten an Säugetieren aus – von Giraffe, Gnu, Kuhantilope, Oryx und Springbock über Breitmaul- und Spitzmaul-Nashorn, Zebra, Kudu, Klippspringer und Damara Dik Dik bis hin zu Warzenschwein, Stachelschwein, Schuppentier, Pavian, Bushbaby (Nachtäffchen) und Klippschliefer. Zu den Raubtieren am Waterberg zählen Leopard, Gepard, Braune Hyäne, Schabracken-Schakal sowie Fuchs- und Zebra-Manguste.

  • Streifengnus am Waterberg

    Streifengnus am Waterberg. Foto: Waterberg Wilderness

  • Breitmaul-Nashörner

    Breitmaul-Nashörner. Foto: Waterberg Wilderness

Vogelwelt

Mit rund 200 heimischen Arten gilt der Waterberg als Vogelparadies. Natürlich sind die Weltmeister vertreten: Der Strauß als größter Vogel und die Riesentrappe als schwerster flugfähiger Vogel. Neben Ohren- und Weißrückengeiern gibt es hier die letzte Kolonie der vom Aussterben bedrohten Kapgeier in Namibia. Auch sieht man Raubvögel wie Felsenadler, Gaukler und Sekretär. Hinzu kommen sieben der elf endemischen (also nirgendwo sonst vorkommenden) Vogelarten Namibias, wie Rüppell-Papagei, Damara-Felsenspringer und Hartlaub-Frankolin.

  • Gelbschnabel-Toko

    Gelbschnabel-Toko. Foto: Waterberg Wilderness

Erlebnis

Die einzige Möglichkeit, den Nationalpark zu erleben, sind die Wildbeobachtungsfahrten des staatlichen Waterberg Plateau Rest Camps, die auf das Plateau führen. Aufgrund des großenteils dichten Busches sieht man allerdings meist nur an den Wasserstellen etwas Wild.

Die einst angebotenen mehrtägigen Wanderungen auf dem Plateau wurden eingestellt. Dies ist eine der Maßnahmen gegen die Nashorn-Wilderei, die von Südafrika aus ab 2013 auch auf Namibia übergegriffen hat.

Andere Unterkünfte auf der südöstlichen Seite des Waterbergs haben keine Erlaubnis für Touren im Park, ihre Gäste können jedoch als Tagesbesucher die Fahrt des Rest Camps mitmachen. Das private Naturreservat Waterberg Wilderness bietet zudem eine Wildbeobachtungsfahrt in der Buschsavanne am Fuß des Waterbergs an, bei der man neben Wild wie Giraffe, Oryx und Gnu fast garantiert Breitmaul-Nashörner sieht und ganz nah an sie herankommt. Von Unterkünften auf der Westseite des Waterbergs aus hat man lediglich einen Blick auf den Tafelberg.

Zu Fuß kommt man an zwei Stellen auf das Plateau: Auf einem Wanderweg im staatlichen Rest Camp und auf einer geführten Wanderung im benachbarten privaten Naturreservat Waterberg Wilderness, das sich bis auf das Plateau erstreckt und dort eine offene Grenze zum Nationalpark hat. Tiere sieht man bei beiden Wanderungen kaum – abgesehen von Pavianen und Klipschliefern.

Vogelfreunde dagegen haben alle Hände voll zu gucken: Am Hang ist die Vielfalt der Vögel aufgrund der Quellen sowie der vielen Bäume und Büsche am größten. Auf dem Plateau gibt es ein so genanntes Geier-Restaurant mit einem Unterstand. Dort kann man Weißrücken-, Ohren- und mit viel Glück auch Kapgeier beobachten, allerdings nur, wenn kurz zuvor ein Tier-Kadaver ausgelegt wurde und der Futterplatz auf der Rundfahrt angesteuert wird.